Sonntag, 13. Dezember 2015

In der Zündholzfabrik - irgendwann zwischen 1930 und 1940

Auf den ersten Blick ein Foto einer Fabrikhalle oder einer großen Werkstatt.


Zündholzfabrik - Totale mit Frau - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AG


Zündholzfabrik - Frau an eine Maschine - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AGZündholzfabrik - Detailaufnahme - Frau an eine Maschine - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AG

Auf dem Ausschnitt des zweiten und des dritten Fotos sieht man kleine Schachteln die wohl anschließend konfektioniert werden.


Zündholzfabrik- Total der Halle - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AGZündholzfabrik - Detailaufnahme - Total der Halle - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AG


Zündholzfabrik - Detailaufnahme - Vorbereitete Schachteln - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AGZündholzfabrik - Detailaufnahme - Vorbereitete Zündhölzer - 1930-1940 - Kunststoff-Negativ Kodak AG

Im Hintergrund sieht man eine Kiste in der sich vermutlich schon die fertig befüllten Steichholzschachteln befinden. Auf der rechten Seite lehnt ein Schuber, in dem sich die vorbereiteten Zündhölzer befinden.
 
Die Recherche nach anderen Bildern von alten Zündholzfabriken war nicht besonders ergibig. Aber die ein oder andere Quelle findet sich ja irgendwie immer. Etwas größer war wohl die hier -beim Spiegel- gezeigte Fabrik.
Spannend ist auch das Foto einer Zündholz-Komplettmaschine, etwas weiter unten auf der Web-Seite kulturgutstiftung.ch.
Und in Grafenwiesen gibt es offensichtlich sogar das Deutsche Zündholzmuseum. Zudem natürlich unzählige Streichholzschachtel-Sammler-Seiten :-) 
 
Die Negative selbst sind nicht auf Glasplatte sondern bereits auf Kunststofffilm belichtet worden. Dem www nach ist die Kodak AG der deutsche Ableger der Kodak nach 1931. Andere Fotoplatten aus den drei Kartons sind in den 1930ern entstanden, insofern vermute ich, auch diese Aufnahmen sind in jener Zeit entstanden.




Mal sehen was sich noch für Überraschungen in den Kisten finden...

Einstweilen viele Grüße und eine schöne Zeit
Peter

Sonntag, 1. November 2015

Der Freisinger Dom "St. Maria und St. Korbinian"

Es ist immer schön wenn jemand den Ort der Aufnahme irgendwo notiert. Und hier war jemand so freundlich und hat schon mal Vorarbeit geleistet.

Innenaufnahme des Freisinger Doms - Glasnegativ  - 1920-1940?Innenaufnahme des Freisinger Doms - Glasnegativ  - 1920-1940?

Und da Freising sozusagen ums Eck ist, lag es nahe sich den Freisinge Dom auch live anzuschauen und so die Ergebnisse der Überprüfung im Netz zu bestätigen. Pergaminthüllen sind ja geduldig :-)
  
Innenaufnahme des Freisinger Doms - 2015 - mit Foto von einem alten GlasnegativInnenaufnahme des Freisinger Doms - 2015 - mit Foto von einem alten Glasnegativ

Und der Besuch hat sich gelohnt. Denn der Dom St. Maria und St. Korbinian hat sich in den letzten 50/60/70 Jahren nur in Details veändert. Irgendwie erinnern mich Kirchen immer an Zeitkapseln. In Kirchen scheint die Zeit immer viel langsamer zu vergehen als außerhalb. Und wenn man bedenkt wieviele Menschen sich über viele Generationen bemüht haben diese Bauwerke und Geschichten über die Zeit zu retten. Und im Falle des Freisinger Doms reden wir von 1300 Jahren. 715 wurde auf dem Domberg die erste Marienkirche von Theodo II. dem Herzog der Bajuwaren in Baiern gebaut. Naja, er hat sie wohl eher bauen lassen :-) Und seinerzeit war München wohl noch nicht erwähnenswert genug um in irgendwelchen Dokumenten vermerkt zu werden. Vermutlich eher ein finsteres Stück Wald ein Stückchen isaraufwärts...
Aber zurück zum Dom.

Innenaufnahme des Freisinger Doms - 1920-1940Innenaufnahme des Freisinger Doms - 2015


Die Innenaufnahme zeigt rechts die Kanzel, die Deckenfresken und den Aufgang zum Hauptaltar.

Detail der Innenaufnahme des Freisinger Doms - 1920-1940 - Hochaltar Detail der Innenaufnahme des Freisinger Doms - 2015 - Hochaltar

Das Bild das apokalyptische Weib ist eine Kopie aus dem Jahr 1926. Das Original von Peter Paul Rubens hängt wohl heute in der Alten Pinakothek.


Innenaufnahme des Freisinger Doms - 1920-1940 - Blick zur Kanzel

Hier noch eine Aufnahme die vom Aufgang im Eingangsbereich gemacht wurde. Und ich bin immer wieder erstaunt, welche Details auf einer kleinen (hier 9x13 cm) uralten Glasplatte erhalten sind. Bei der für Kirchen üblichen Beleuchtung kommen da viele moderne Digitalkameras heute nicht mit.

Soviel also zum Freisinger Dom. Mal sehen welche Bilder mir als nächstes in die Finger fallen. 

Viele Grüße und eine schöne Zeit

Peter





Sonntag, 11. Oktober 2015

Ein Schnappschuss im Dunkeln

Der letzte Post ist schon wieder eine Weile her und das aktuelle Projekt noch weit von der Veröffentlichung entfernt. 
Aber aus der letzten Serie sind noch ein paar Fotos und Geschichten übrig :-)
Eines davon zeigt eine Frau, die an einer Hausecke fotografiert wurde. Und je genauer man hinschaut, desto mehr Hinweise tauchen auf...



Ich möchte ja gerne wissen; wer wurde da wann und wo fotografiert?
Die Frage nach dem Wer lässt sich in den wenigsten Fällen beantworten. Meist finden sich auf den Pergaminhüllen der Glasplatten -sofern überhaupt vorhanden- keine Namen. Eher noch eine Jahreszahl und oder ein Hinweis auf den Ort. Die meinsten Bilder aus der aktuellen Serie enthalten praktisch gar keine Hinweise, so auch dieses. Einfach ein Stapel Fotoplatten mit verschiedenen Motive ohne sichtbaren Zusammenhang. Also müsen die Bilddetails weiterhelfen.


Eine Strassenbahnhaltestelle der Linie 2  - nächste Haltestellen -> Augusten Str. und Hauptbahnhof.
Es gibt eine Augusten Strasse in München und es gab auch mal eine Straßenbahn der Line 2. Auf der Homepage trambahn.com von Peter Brenner gibt es auch eine Sub-Site für die Linie 2. Demnach wurde die Augusten Strasse bis in die 1970er angefahren.
In der Wikipedia findet sich auch der dazu passende Netzplan aus dem Jahr 1964...

StrassenbahnnetzMuenchen1964.jpg

Damit wäre das wo so halbwegs geklärt. Ein weiterer Hinweis findet sich im dunklen Teil des Bildes.


Detail der Aufnahme - Frau an Hausecke - Foto mit Blitz in München ca. 1920-1940


Hier sieht man auf der Schaufensterscheibe die Aufschrift Buchhandlung Tyrolia. Es gibt heute noch einen gleichnamigen österreichischen Verlag, der ab dem 1. Juli 1917 eine Auslieferungsstelle in der Schellingstrasse 41 hatte.
(An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Silvia B. von der Verlagsanstalt TYROLIA für den freundlichen Mailkontakt :-)

Bildunterschrift im PDF zur Unternehmensgeschichte: 1917 errichtete Tyrolia eine Auslieferung für ihre Bücher und Zeitschriften im Haus der Buchdruckerei und Verlagsanstalt M. Müller & Sohn in der Münchner Schellingstraße.


Am Foto und der entsprechenden Fensterfront lässt sich auch ablesen, dass mein Bild erst später entstanden sein dürfte. Aber wohl vor 1940, da sich auf der Firmenhomepage auch nachvollziehen lässt, dass auch der Verlag Tyrolia und seine Niederlassung in München dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen ist.

Auch das Haus in der Schellingstrasse -bzw. der ganze Block- hat den zweiten Weltkrieg nicht überstanden.

 
Soviel zum Wo und Wann. Bleibt ein zweiter Blick auf das Bild und die Frage:


Frau an Hausecke - Foto mit Blitz in München ca. 1920-1940

Was mag der Herr im Hintergrund wohl im Strassenbahn-Haltestellten-Mülleimer gesucht haben?

Ich glaube nicht, dass der Fotograf seinerzeit den Mann absichtlich ins Bild platziert hat... 
Andererseits könnte man heute mit einem solchen Bild ja durchaus auf die Armutsproblematik in unserer Gesellschaft hinweisen. Warum also nicht auch schon vor 80 oder 90 Jahren?
 
Wie auch immer, ich denke an diesem Bild lässt sich ganz gut erkennen welche Informationen in einem einzelnen Bild enthalten sein können und wie schwierig es sein kann diese wieder aus dem Bild herauszubekommen.


In diesem Sinne eine schöne Zeit und im kommenden Post geht es wohl mal in den Dom zu Freising.


Viele Grüße
Peter




Dienstag, 21. Juli 2015

Münchener Maedchen (im englischen Garten)

Gut, im Jahre 2015 werden Bilder von zwei Mädchen im Englischen Garten irgendwie anders aussehen und eher per Selfie-Stick mit dem Smart-Phone geschossen. Bei genauerer Betrachtung würde ein Selfie von -sagen wir- zwei koreanischen Touristinnen im Großen und Ganzen aber dann doch die gleichen Elemente enthalten die Carl Engel von der Rabenau um 1840 in die Szenerie vor dem Chinesischen Turm eingebaut hat.

Münchener Maedchen (im englischen Garten) - Foto einer Lithographie von H. Kohler
 
Die ordentliche Beschreibung lautet scheinbar:
"Münchener Maedchen (im englischen Garten)". Zwei junge Mädchen in Münchner Tracht bei einer Brotzeit mit Bier und Rettig im Englischen Garten, im Hintergrund Chinesischer Turm und zahlreiche Besucher. (--> zvab) Gute Zusammenfassung des Gezeigten und besagtes Selfie aus 2015 ließe sich wohl ebenfalls mit diesen Worten beschreiben. 

Das oben gezeigte Foto wurde aber nicht vom Original gemacht, sondern von einer Lithographie von H. Kohler. Dies wurde in der Kunstanstalt von Piloty & Löhle gedruckt. Das Original wird wohl -wie die Kopie auch- farbig gewesen sein. Zumal es im Netz auch kolorierte Lithographien aus der Zeit gibt. Details, die praktischerweise in der "Fußzeile" abgedruckt wurden.


Detail - Münchener Maedchen (im englischen Garten) - Foto einer Lithographie von H. Kohler

>>Das Original befindet sich in der Sammlung des Herrn Grafen Louis v. Arco<< Gemeint ist wohl Aloys Nikolaus Ambros Graf von Arco-Stepperg der dem Netz zufolge den Beinamen Louis trug. Ob sich das Bild noch im Besitz der von Arco befindet entzieht sich meiner Kenntnis ;-)  

Der Fotograph hat sich seinerzeit offenbar auch die Frage gestellt, ob sich die Aufnahme zum Nachdruck auf Leinen eignen würde.
Vielleicht gibt es also zu diesem Foto irgendwo noch den passenden Abzug, schön auf Leinwand gezogen und hübsch gerahmt. Wer weiß?



Heute würde man das Foto wohl online beim favorisierten Foto-Anbieter bestellen und es einfach ausprobieren.

Unabhängig davon finde ich es beeindruckend welche Details seinerzeit auf Leinwand bzw. in den Stein gebannt wurden. Neben den entsprechenden Fähigkeiten dürfte es eine Menge Zeit gekosten haben eine entsprechende Druckvorlage vorlagegetreu in den Stein zu übertragen. --> Lithografie - Mit was man sich halt so seine Zeit vertreibt ;-)

In diesem Sinne, allen eine schöne selbige.

Peter

Montag, 6. Juli 2015

Im Nähmaschinenmuseum

Wer kennt ihn nicht, Josef Madersperger, Erfinder der Nähmaschine. Gut einer der Erfinder/Entwickler der Nähmaschine :-)
Und am Eingang eines Museums hing er wohl als Stellvertreter für all die Schneider, Schuhmacher, Techniker, die sich mit der Automatisierung des Nähens beschäftigt haben.

Bild von Josef Madersperger am Eingang zur Abteilung Nähen in einem Museum um 1950?Bild von Josef Madersperger am Eingang zur Abteilung Nähen in einem Museum um 1950?

Wo sich das Museum befindet oder befand habe ich bisher nicht herausgefunden. Da die Platten aus München stammen, könnten die Fotos aus dem Deutsches Museum stammen, oder aus dem Historischem Nähmaschinenmuseum. Zu diesem habe ich aber leider bisher nur noch Fragmente seiner Existenz gefunden... Aber ins Deutsche Museum wollte ich schon länger mal wieder. Ein guter Anlass nach der Abteilung Nähen zu suchen.


Alte Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950Alte Nähmaschine - Vielleicht die „Nähhand“ des Josef Madersperger um 1825 - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950

Das Gerät links sieht mir ja nach einer Mehlsack-Nähmaschine aus. Rechts vielleicht die "Nähhand" von Josef Madersperger.



Ein Museumswärter vielleicht mit einer Grover and Baker S.M. Co aus Boston um 1864. --> Nähmaschinen-Museum von Raphael Wilhelm (Bild 5)


Alte Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950Alte Pfaff-Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950


Die alten Pfaff-Maschinen sieht man ja hin und wieder auf Floh- oder Antikmärkten. Wobei die hier schon (r)echt Antik aussieht.


Alte Pfaff-Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950Alte Pfaff-Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950


Und es wird immer moderner. Jetzt eine Pfaff 130 (1920-1954) im schicken Wohnzimmertisch-Design. Laut naehmaschinenverzeichnis.de eine Maschine für die Ewigkeit.

Alte Pfaff 130 Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950Frau an einer alten Pfaff 130 Nähmaschine in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950

Vermutlich einen Raum weiter stand dann dieser Webstuhl und es war noch eine Platte übrig...

Alter Webstuhl in einem Museum - Bild von einer alten Glasplatte - vermutlich nach 1950

Soviel zu den Fotos aus dem (Nähmaschinen)museum. Mal sehen, ob ich noch die Quelle der Bilder finde. Und jetzt wieder zurück in die sommerliche Gegenwart.

Viele Grüße und eine schöne Zeit
Peter

Dienstag, 16. Juni 2015

Tre Cime di Lavaredo - Drei Zinnen - Paternsattel

Der Weg den Glasplatten und ihren digitalen Positiven eine erweiterte Plattform zu geben und gemeinsam mit dem Blog in eine Art öffentliche Sammlung zu überführen ist etwas weiter und unwegsamer als gedacht :-)

Für die Zeit bis zum Umsetzung daher hier ein passendes Bild aus alten Tagen.
Die "Drei Zinnen" vom Paternsattel aus fotografiert.



Eine Formation die sich dank Internet und Suchmaschine doch recht flott zuordnen ließ. 
Zudem einer der Orte die ich aufsuchen werde wenn ich in der Nähe bin. 
Denn die Gegen sieht auch in Farbe sehr unwirklich aus. --> www.val-pusteria.net/it/.... 

Na dann bis demnächst in diesem Kino :-)

Viele Grüße
Peter

Montag, 2. März 2015

4/J.R.19. Lehr.Schl. - 08/15 und die Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19

Bisher sind Bilder von/mit Soldaten eher die Ausnahme auf diesem Blog. Der Grund dafür ist recht einfach. Bilder von Soldaten und militärischer Ausrüstung haben einen definierten Sammlerkreis und verschwinden schnell von den Flohmarkttischen bzw. bleiben gleich im Auto des Verkäufers. Und die Preise bei eBay erreichen auch durchaus schwindelergegende Höhen.
Daher enthalten die meisten meiner "Fundstücke" auch keine entsprechenden Motive mehr. Aber da ich zu Militaria auch so gar keinen Bezug habe und mich die "langweilige Normalität" der Menschen weit mehr interessiert, stört das auch nicht weiter.

Von Zeit zu Zeit finden sich dann aber doch Soldaten auf den Platten...
Die Frage warum die hier ausgerechnet als Theatertruppe unterwegs sind kann ich aber nun wirklich nicht beantworten :-)

8 Soldaten als Theatergruppe - zwischen 1933-1945 - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19
 
8 Soldaten als Theatergruppe - zwischen 1933-1945 - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19
 
Detail - 8 Soldaten als Theatergruppe - zwischen 1933-1945 - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19

4/J.R.19. Lehr.Schl. steht auf dem Maschinengewehr im Vordergrund (dazu unten mehr) und definiert sie wohl als Waffe der Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19.
Den Recherchen nach ist dieses Regiment an der Niederschlagung des Hitler-Putsches im November 1923 beteiligt und nur einige Jahre später hängt eben jener an der Spindtüre der Soldaten auch dieser Einheiten.


Soldaten auf einer Stube - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19 -  zwischen 1933-1945

Soldaten auf einer Stube - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19 - zwischen 1933-1945

Diese Bilder liegen als Film-Negativ vor, die Theatertruppe war noch auf Glas belichtet worden.

Soldaten bei der Essenausgabe - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19 -  zwischen 1933-1945

Der lachende Mann in der Mitte sitzt auch schon oben in der Mitte und auch hier unten schaut er wieder in die Kamera.

Soldaten beim Essen auf der Stube - 4/J.R.19. Lehr.Schl. - Kompanie 4 des Infanterie-Regiments 19 -  zwischen 1933-1945

Ob Fotograf oder nur zufällig mit in der Stube? Auf anderen Platten der Sammlung habe ich ihn nicht mehr gesehen.

Der lange Schlaksige aus der Truppe oben könnte auf dem Foto aus diesem Post hier zu sehen sein. Aber als Fotograf scheidet er wohl auch aus...

Ein Soldat, ein Dreschflegel haltender Bauer und ein Mann mit Vorschlaghammer - ???

Und eigentlich müsste man doch im Jahr 2015 auch anhand der Höhenlinie im Bild auch den Aufnahmeort finden können... Aber lassen wir das.

Kommen wir zurück zum Maschinengewehr im ersten Bild, welches die militärische Bezeichnung: MG 08 trägt und offenbar die Basis der Redewendung "Nullachtfünfzehn" ist. Dieses 08/15 bezeichnet die Weiterentwicklung der MG 08 in seiner "leichteren" Form aus dem Jahr 1915.


Die Wikipedia bietet gleich drei Entstehungsgeschichten zum Ausspruch 08/15:

  • Der erste Ansatz führt die Redewendung darauf zurück, dass die deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg täglich mit diesem Maschinengewehr ein langwieriges und eintöniges Training zu absolvieren hatten. So stand die Bezeichnung 08/15 bei den Soldaten irgendwann für langweilige Routinen, deren man schon lange überdrüssig geworden war.
  • Die nächste Variante besagt, dass die Redewendung ihren Ursprung in der Tatsache hat, dass das MG 08/15 das erste einheitliche Maschinengewehr im Deutschen Reich war. Bis dahin war jeder Landesteil selbst für die Ausrüstung seiner Soldaten zuständig, was den Austausch von Ersatzteilen in den inzwischen länderübergreifenden Truppen so gut wie unmöglich machte. Deswegen wurde das königliche Fabrikationsbüro gegründet, das die Waffenherstellung normte.
  • Die dritte Erklärung geht auf die Länge des Ersten Weltkrieges zurück und hängt mit der Qualität der Waffen zusammen. 08/15 steht hierbei für das Produktionsjahr des Ursprungsmodells MG 08 aus dem Jahr 1908 und dessen Weiterentwicklung aus dem Jahr 1915, was in die Waffen eingraviert wurde. Ab dem Zeitpunkt der Einführung des MG 08/15 nahm die Materialqualität ab und die Fehlerhäufigkeit zu. Die Soldaten prägten mit dem Ausdruck „Die Waffe ist 08/15!“ die Redewendung „Nichts Besonderes, nur normal“.
Seite „08/15 (Redewendung)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Februar 2015, 20:34 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=08/15_(Redewendung)&oldid=138809972 (Abgerufen: 1. März 2015, 21:30 UTC)

Jeder möge sich seine Lieblingsversion raussuchen.
Und mal im Ernst, wer kommt denn im Jahr 2015 bei dem Spruch auf so einen Hintergrund? - Nun, die Geschichte wird wohl hängen bleiben und zumindest meine Sicht auf 08/15 verändern.
 
Und alles nur wegen ein paar alter Fotoplatten von Soldaten die in ihrer Stube sitzen...

In diesem Sinne: 'Live long and prosper'
Peter

Montag, 23. Februar 2015

Urlaubsziele vor 60 Jahren. Der Feldberg, die Triberger Wasserfälle und Freudenstadt im Schwarzwald.

Wir befinden uns heute wahrscheinlich in den 1950ern. Ich hatte zunächst auf die späten 1930er getippt, aber der Reisebus mit dem die Truppe unterwegs ist wird wohl ein Mercedes-Benz O 3500 sein. Alle Vorkriegsmodelle die ich gefunden habe sehen komplett anders aus. (Falls jemand dazu etwas sagen kann... Bitte einfach einen Kommentar hinterlassen. Danke :-)

Reisegruppe auf Schwarzwaldtour vor einem  Mercedes-Benz O 3500 -  nach 1949

Und da der O 3500 wohl erst ab 1949 gebaut wurde, wird diese Truppe wohl eher in den 1950ern unterwegs gewesen sein. Dafür aber mit offenem Verdeck :-)



Die Frage nach dem wo beantworten -wie so oft- die Kirchen auf den Platten.
Da hätten wir links die katholische Taborkirche und rechts die evangelische Stadtkirche in Freudenstadt.

katholische Taborkirche in Freudenstadt - um 1954evangelische Stadtkirche in Freudenstadt - um 1954

evangelische Stadtkirche in Freudenstadt - um 1954


Da Freudenstadt nach großflächiger Zerstörung zwischen 1949 und 1954 mit großem Einsatz wieder aufgebaut wurde, könnten die Bilder also durchaus Mitte der 50er entstanden sein. In jedem Fall gab es wohl Zeit für Kaffe und Kuchen unterm Sonnenschirm.

Kaffe und Kuchen unterm Sonnenschirm - Mitte 1950erKaffe und Kuchen unterm Sonnenschirm - Mitte 1950er

 Frisch gestärkt geht es dann Richtung Feldberg.


Blick über den Titisee mit Booten im Vordergrund - um Mitte 1950

Am Titisee vorbei hinauf zum Seebuck, dem "zweiten Gipfel" am Feldberg.
Vor hier genießen wir ein bisschen die schöne Aussicht Richtung Norden.