Dienstag, 25. Juni 2013

Ein paar Worte zur Technik

Die bisherigen Bilder in diesem Blog stammen aus den Jahren ~1910 bis ~1940.
Und dafür gibt es auch einen Grund.
Irgendwann um 1800 begannen die ersten Versuche der fotografischen Abbildung.
Zu Beginn wurden Metallplatten stundenlang belichtet und irgendwie sah es auch wenig nach Foto aus. Aber es war eine nicht gemalte/gezeichnete Reproduktion.
Bis 1851 Frederick Scott Archer das "Nassen Kollodiumverfahren" erfand, war fotografieren wohl  irgendwie eher experimentell. Und auch jetzt mussten die Fotoplatten umgehend belichtet und entwickelt werden. Der "Reisefotograf von Welt hatte demnach immer seine Dunkelkammer und die passende Chemie dabei.
Erst als Richard Leach Maddox 1871 die sogenannte Trockenplatte entwickelte konnten Fotoplatten vorbereitet werden. Durch eine Bromsilber-Gelatine-Schicht wurde die Glasplatte so behandelt, dass sie nicht sofort belichtet werden musste.
Diese wurden ab 1889 industiell gefertig und damit wurde das Fotografieren letztlich "massentauglich".
Zudem lagen die Belichtungszeiten mittlerweile im Sekundenbereich und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der geneigte Amateur halbwegs vernünftige Bilder erzeugen kann.
Und auch wenn bereits seit 1908 Zelluoseazetat im groen Stil als Nachfolger des Zelluloid für die Filmproduktion verwendet wird, werden die Glasplatten erst in den 1930er endgültig von flexiblen Trägermaterial abgelöst.
Und ich vermute durch die wertigere Anmutung haben schlicht mehr Glasbildträger aus dieser Zeit überlebt.
Und daher lassen sich diese immer wieder mal auf Flohmärkten und bei ebay zu vertretbaren Preisen erstehen.
Und daher stammen die meisten Bilder hier aus der Zeit, als der erste Weltkrieg vorüber war und die Fotografie in Deutschland so langsam massentauglich wurde.

Beim Zubehör ist mir allerdings nicht immer sofort klar worum es sich bei den Fundstücken eigentlich handelt.
Immerhin kenne ich jetzt die Funktion der Holzrahmen mit dem Klapprücken...

alter Kopierrahmen für Trockenplatten

Es handels sich um einen Kopierrahmen.
Damit wurden die Abzüge von den Nagativen erstellt. Und die Klappe diente dazu den Fortschritt des Prozesses überprüfen zu können ohne das Papier oder Negativ sich gegeneinander verschoben. Clevere Kerlchen, schon damals.

Und vor einiger Zeit sind mir tatsächlich 3D-Glasnegative in die Hände gefallen.
Aus den Jahren um 1920. Das Verfahren nennt sich Stereoskopie und bei Wikipedia ist auch erklärt, warum es eigentlich kein 3D ist, sondern nur eine zweidimensionale Abbildung mit räumlichen Eindruck :-)
Aber dazu dann die Tage mal mehr.
Zeit sich schon mal eine rot-grün-Brille zu besorgen, denn ich will mal versuchen den 3D-Eindruck per Anaglyphenbild hier einzubauen...

Viele Grüße

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